Kirchheim ist Wohlfühlort Nummer eins

Mehr als 26 000 Menschen haben an der Umfrage „Heimat-Check“ in Stuttgart und den vier angrenzenden Landkreisen teilgenommen. Bei den 25 größten Kommunen rund um die Landeshauptstadt gibt es einen klaren Sieger. Die Stadt Kirchheim. Die Stuttgarter Zeitung hat gemeinsam mit dem Unternehmen Umfrageheld ein Stimmungsbild in allen 140 Kommunen der Kreise Esslingen, Böblingen, Ludwigsburg und Rems-Murr erhoben. Vom 10. Juni bis zum 2. Juli konnte online das Votum abgegeben werden. Insgesamt nahmen 15 120 Menschen teil.

Zu 14 Themenbereichen vom Lebensgefühl bis zum Wohnungsmarkt wurden beim Heimat-Check jeweils zwei Fragen gestellt. Mehr als 11 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gaben in der Landeshauptstadt ihre Stimme ab, und in der Region zwischen Mitte Juni und Anfang Juli nochmals mehr als 15 000.

Die Bewertung erfolgte jeweils auf einer Skala von eins (schlecht) bis zehn (sehr gut). Im Gesamtergebnis, über alle Kategorien hinweg, hat Kirchheim unter Teck am besten abgeschnitten – mit einem Wert von 6,99. Kein Zufall: Die Bewohner unserer 40 000 Einwohner zählenden Kommune schätzen unter anderem den Flair der mittelalterlichen Innenstadt, die guten Einkaufsmöglichkeiten, das vielfältige kulturelle Angebot – Stärken, die dem Ort auch von Gästen attestiert werden. Rathauschef Pascal Bader freut sich über das Testat: „Kirchheim ist einfach eine tolle Stadt.“

Das finanzstarke Bietigheim-Bissingen (6,93 Punkte) liegt auf Platz zwei, dicht gefolgt von Gerlingen (6,89). Am unteren Ende der Skala finden sich die gut 64 000 Einwohner zählende Stadt Sindelfingen (5,40), Korntal-Münchingen (5,39) und das Schlusslicht Sachsenheim (5,12), mit seinen rund 19 500 Bewohnern zugleich auch von der Größe her die Nummer 25. Auf Platz sechs landet Ludwigsburg (6,64), die mit knapp 94 200 Einwohnern nach Stuttgart (633 000 Einwohner) und Esslingen (fast 95 000 Einwohner) die drittgrößte Stadt am Mittleren Neckar ist. Heraus sticht das kulturelle Angebot von den Schlossfestspielen bis hin zum Open-Air-Kino, auch Handel und Gastronomie schneiden im Vergleich gut ab. Esslingen kann da nicht mithalten. Die 5,73 Punkte reichen nur für einen Platz im hinteren Drittel, in der Bewertung noch hinter Stuttgart (5,84). Wie die Stuttgarter Zeitung mitteilt, stehen hier Kultur von der Württembergischen Landesbühne über die Kinolandschaft bis zum Kabarett der Galgenstricke auch hier hoch im Kurs, auch die Lokale in der Stadt wie auf den Schurwaldhöhen – aber das aktuelle Ladensterben wirkt dämpfend. „Auf den ersten Blick ist das Abschneiden eher enttäuschend“, heißt es aus dem Esslinger Rathaus um OB Matthias Klopfer. Dabei lohne eine differenzierte Betrachtung. Großer Handlungsbedarf bestehe in den Bereichen Verkehr, Klimaschutz, Sauberkeit. Aber insgesamt werde Esslingen auch in der eigenen Bevölkerungsumfrage aus dem vergangenen Jahr eine hohe Zufriedenheit attestiert, etwa in den Bereichen Nahverkehr und Gesundheitsvorsorge.

Armin Dellnitz, der Geschäftsführer der Stuttgart-Marketing GmbH und Regio Stuttgart Marketing- und Tourismus GmbH, bewertet den Heimat-Check positiv – etwa im Blick auf die generelle Zufriedenheit der Bewohner mit ihrem Ort. „Denn wir alle sind ja Multiplikatoren für unsere Region“, sagt er. Bei Themen wie Handel, Gastronomie oder auch Freizeitangeboten lieferten die Ergebnisse Ansätze, um weiter nachzuforschen. „Die Region Stuttgart ist objektiv eine der Topfreizeit- und Veranstaltungsregionen der Republik mit vielen oftmals auch kostenlosen Angeboten“, sagt er. „Das ist offenbar noch nicht breit genug im Bewusstsein.“ stz